Klopfakupressur
Ich arbeite mit der auf EFT (Emotional Freedom Techniques) basierenden Klopfakupressur, jedoch mit meinem Verständnis dieser Technik, die von Gary Craig entwickelt wurde.
EFT ist einerseits eine effektive und sanfte Selbsthilfetechnik und andererseits eine sehr erfolgreiche Methode in Beratung, Coaching und Therapie. In ihr werden Erkenntnisse der modernen Psychologie und der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) kombiniert.
In der TCM werden Symptome u.a. mit der Akupunktur behandelt. EFT kommt ohne Nadeln aus, ähnlich der Akupressur, bei der Akupunkturpunkte durch Druck stimuliert werden. Bei der Klopfakupressur werden die Punkte mit den Fingerspitzen leicht beklopft. Mehr Erläuterungen zur chinesischen Energielehre finden Sie unter dem Punkt „Kinesiologie“.
Dieses System ist jedoch nicht losgelöst von unserem Gehirn zu sehen. Die moderne Hirnforschung zeigt auf, wie Gedanken und Emotionen zusammenhängen, wie Erfahrungen unsere Psyche prägen und wie sich dieses in unserem Handeln, Fühlen und in unserem Körper ausdrückt. Die Klopfakupressur wirkt sich positiv auf bestimmte Strukturen im Gehirn aus.
Wie funktioniert das Klopfen?
Im Zusammenhang mit einem problematischen Thema werden bestimmte Meridianpunkte leicht beklopft. Während des Klopfens wird in der Regel durch das laute Aussprechen auf das Thema fokussiert Zunächst wird das Thema herausgearbeitet: Was denken, fühlen und spüren Sie körperlich in Bezug auf eine Sie belastende Situation? Zur Einstimmung und Akzeptanz des Themas wird der sogenannte „Heilende Punkt“ gerieben und der Satz gesprochen „Auch wenn ich xy habe(oder denke, fühle, spüre), bin ich o.k., so wie ich bin“. Dann werden die Akupunkturpunkte beklopft und ein entsprechender Satz ausgesprochen, z.B. „Meine Angst vor Spinnen“. Ein Thema wird von mehreren Seiten angegangen und Schicht für Schicht aufgelöst. Ein entspannterer Umgang mit dem Thema, Perspektivenwechsel und Zuversicht können sich damit einstellen.
Für wen ist die Klopfakupressur geeignet?
Da die Grundtechnik der EFT einfach zu erlernen ist, ist es für alle Menschen gleichermaßen geeignet. Vom Säugling bis zum alten Menschen, von der Geburt bis zum Tod kann die Klopfakupressur eingesetzt werden. Insbesondere ist sie für alle interessant, die sich den Umgang mit belastenden Emotionen erleichtern und emotionale Freiheit erreichen wollen. Emotionale Freiheit bedeutet nicht das Fehlen von Emotionen, sondern die Fähigkeit, sie zulassen und wieder loslassen zu können und Wahlfreiheit für das Handeln zu haben. Da aber auch fast jedes körperliche Problem einen emotionalen Hintergrund hat und von Emotionen begleitet wird, ist EFT auch hierbei gut einzusetzen.
Eine Person hat Angst, vor Gruppen zu sprechen. Deshalb lehnt sie Aufgaben, Arbeitsplätze oder Beförderungen ab, die damit zu tun haben könnten. Sie handelt deshalb nicht frei, sondern wird von Vermeidungsverhalten bestimmt, was ihr vielleicht nicht einmal bewusst ist. Erst wenn die Angst bewusst wahrgenommen und gelöst wird, kann sie sich für entsprechende Aufgaben entscheiden. Die Ursache könnten z.B. negative Erlebnisse in der Schulzeit sein, wie Auslachen bei einem Redebeitrag in der Schule. Diese kann man mit dem Klopfen neutralisieren, ebenso die Angstgefühle.
Beispiel bei einem körperlichen Symptom:
Ein Schnupfen bedeutet in der Regel, dass man von irgendetwas „die Nase voll hat“. Diesem kann man mit dem Klopfen auf den Grund gehen. Findet man die Ursache heraus, kann man den Heilungsprozess beschleunigen. Denn wenn etwas bewusst wird, braucht es sich nicht mehr auf anderen Wegen wie körperlichen Symptomen ausdrücken.
Ist man von dem Schnupfen genervt und ärgert sich darüber, so sind das die begleitenden Emotionen. Kann man sie neutralisieren, so ist der Schnupfen nur noch halb so schlimm.
Die Klopfakupressur kann als Selbsthilfetechnik im Alltag oder auch bei Freunden, Partnern und Kindern angewendet werden. Eine Kurzbehandlung dauert nur wenige Minuten. Das Klopfen wird dadurch zu einem Erste-Hilfe-Werkzeug, z.B. bei Panik, Stress, kleineren Verletzungen. Um ein Problem, das möglicherweise schon seit Jahren besteht, deutlich zu erleichtern oder ganz aufzulösen, bedarf es jedoch einer gründlicheren Bearbeitung und mehr Zeit als nur wenige Minuten. Auch ist dann eine Begleitung durch eine/n erfahrene/n Anwender/in oder Therapeuten/in anzuraten.
Bei welchen Themen kann EFT angewendet werden?
Gary Craig, der Begründer der EFT, sagt dazu: „Try it on everything“ (Versuche es auf alles anzuwenden!)
Hier eine Auswahl der möglichen belastenden Themen:
- Stress und Burnout
- Negative Emotionen
z.B.: Ärger über Mitmenschen/Kollegen/das eigene Kind, Schuldgefühle, Wut, Traurigkeit, Überforderung - Ängste
z.B.: arbeitslos zu werden, nicht genug Geld zu haben, einen Unfall zu erleiden, krank zu werden, nie zu genügen, vor Prüfungen, vor Reden und Auftritten, vor Spinnen, Schlangen und anderen Tieren, vor Höhen - depressive Verstimmungen
z.B.: Lustlosigkeit, fehlender Antrieb, traurige Gestimmtheit - belastende Erinnerungen
z.B.: Unfälle, Verlust nahestehender Menschen, beschämende Erlebnisse, Mobbing-Situationen, Enttäuschungen, Operationen - persönliche Blockaden
z.B.: Leistungs- und Erfolgsblockaden, nicht Nein sagen können, bestimmte Dinge nicht oder nur schwer tun können - einschränkende Überzeugungen
z.B.: „Ich bin nicht attraktiv“, „Ich bin nicht gut genug / nicht wert“, „Ich fühle mich immer schuldig“, „Ich bin zu alt, um eine Arbeitsstelle zu bekommen“ - Sucht und Abhängigkeiten
z.B.: Schokolade, Süßigkeiten, Kaffee, Fernsehen, Zigaretten - körperliche Beschwerden
z.B.: Einschränkungen der Beweglichkeit, psychosomatische Erkrankungen, chronische Erkrankungen; Förderung der Selbstheilungskräfte, Unterstützung der Heilung
Aber auch zum Stärken positiver Seiten kann EFT eingesetzt werden. Hier eine Auswahl:
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- Ziele verwirklichen
- Positive Einstellungen im Leben herbeiführen/unterstützen
- Bestleistungen erzielen
- Entwickeln der eigenen Stärken
Geschichte der Klopfakupressur
Der amerikanische Psychologe Roger Callahan entwickelte Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts die Methode „ Thought Field Therapies“ (TFT) Für verschiedene Emotionen und Themen bestimmte er spezifische Klopfsequenzen. Er entdeckte auch eine unbewusste Selbstsabotage bei vielen seiner Klienten, die er „Psychologische Umkehr“ nannte. Die Auflösung dieser Selbstsabotage wurde ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Die TFT war nur Ärzt/innen und Psycholog/innen zugänglich.
Aus dieser Ursprungsmethode bildeten sich verschiedene Richtungen heraus:
Der Psychologe und Psychotherapeut Dr. Fred P. Gallo verbreitete den Begriff der Energetischen Psychologie in Europa. In seiner Methode Energy Diagnostics and Treatment Methods (EDxTM) übernahm er den Ansatz von TFT, verband ihn mit verschiedenen anderen Methoden und nahm neue Elemente, insbesondere weitere Meridianpunkte, hinzu. Auch EDxTM ist überwiegend therapeutischen Fachleuten vorbehalten.
Der amerikanische Ingenieur Gary Craig dagegen entwickelte einen Ablauf zur Selbstbehandlung, bei der nicht mehr verschiedene Klopfsequenzen für die jeweiligen Emotionen und Themen gelernt werden mussten. Damit war eine Diagnose nicht mehr notwendig, und das Meridianklopfen wurde eine einfach zu erlernende Selbsthilfemethode. Er nannte sie Emotional Freedom Techniques (EFT). Craig vermied den Begriff „Therapie“, um deutlich zu machen, dass diese Methode für jedermann verfügbar ist. Sie ist sowohl im Alltag als auch in Beratung, Coaching und Psychotherapie mit Erfolg anwendbar.
Nachdem er sein EFT lange Zeit als Golden Standard bezeichnete und lehrte, nennt er es nun „Official/Optimal EFT“. Aufgrund seiner eigenen Entwicklungen hat sich an seinem ursprünglichen EFT vieles verändert. Mein Verständnis von EFT entspricht dem Golden Standard.
Zahlreiche heutige Klopfmethoden basieren auf der EFT, z.B.
- ESM (Emotional Selfmanagement) nach Dr. Peter Lambrou und Dr. George Pratt
- MET nach Franke (Meridian Energie Techniken), Rainer Franke
- M.E.T. (Meridian-Energie-Therapien), Ingrid Schlieske)
- TAT (Tapas Akupressure Technique), Tapas Fleming
- PEP (Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie), Michael Bohne).
Ständige weitere Entwicklungen und Kombinationen bringen immer neue Methoden hervor.