Praxisschwerpunkte

Stress

„Ich bin gestresst“ oder „Ich bin im Stress“ – wie häufig wird dieser Satz geäußert. Fast scheint es schon zum guten Ton zu gehören, sich gestresst zu fühlen, oder es wird misstrauisch beäugt, wenn jemand sich entspannt und gut fühlt. Dennoch leiden viele Menschen unter dem Druck des Alltags, weil die Anforderungen der äußeren Umwelt, z.B. am Arbeitsplatz, als überfordernd empfunden werden.

Ein gewisses Maß an Stress ist lebensfördernd, ja sogar lebenswichtig. Er bringt uns auf Trab und sorgt dafür, dass Körper und Geist gefordert werden. Man spricht von positivem Stress oder Eustress. Dem gegenüber steht der negative, krank machende Stress, der Dystress. Dieser entsteht, wenn das Gefühl der Überforderung auf Dauer anhält, die Stressbelastung also chronisch ist und die Fähigkeit zum Entspannen und Regenerieren verloren gegangen ist. Chronischer Stress kann zu verschiedenen Erkrankungen auf der physischen und psychischen Ebene führen.

Die Empfindung der Überforderung ist bei jedem Menschen anders ausgeprägt. Was für den einen eine starke Belastung ist, ist für den anderen Ansporn und Anregung. Die Reaktionen auf Reize sind sehr individuell. Das hat wiederum neben der Grundkonstitution, die jeder Mensch mitbringt, viel mit Überzeugungen und Glaubenssätzen zu tun, also mit der inneren Wahrheit. Wer z.B. immer das Gefühl hat, nicht gut genug zu sein und alle Aufgaben perfekt erfüllen zu müssen, wird viel eher unter einer Stressbelastung leiden als jemand, der z.B. nach der Devise lebt „Morgen ist auch noch ein Tag“.

 

Burnout

Wird Stress langanhaltend erlebt, kann sich daraus ein Burnout-Syndrom entwickeln. Die Schulmedizin spricht hier von einer Erschöpfungsdepression. Typische Symptome können sich auf der seelischen Ebene zeigen, z.B. in Form von Unruhe, depressiver Verstimmung und Schuldgefühlen, sowie auf der körperlichen Ebene, z.B. in Form von Kopfschmerzen, Schlafproblemen und Erschöpfung. Weiterhin kann sich das Verhalten verändern, z.B. in Form von Ungeduld, Konsum von Suchtmitteln und sozialem Rückzug. Auch die innere Haltung kann sich verändern, z.B. die Entwicklung von Gleichgültigkeit gegenüber Mitmenschen, Pessimismus und Resignation. Im schlimmsten Fall führt Burnout zu einer tiefen Erschöpfung auf der körperlichen und seelischen Ebene.

 

Wege zur Lösung

Was ist Ihre innere Wahrheit, der innere Kompass, an dem sich Ihr Handeln ausrichtet? Wie sind Ihre äußeren Lebensbedingungen? Soll sich im Inneren oder Äußeren etwas verändern? Die eigenen Bedürfnisse und Grenzen kennenzulernen und zu achten, sind wichtige Schritte auf dem Weg aus dem Stress und dem Burnout.